Ausstattung


Hochchor und Altarraum

Der dreiflügelige Hochaltar und das Chorgestühl des Hochchores wurden um 1900 vom Osnabrücker Bildhauer Heinrich Seling (1843 bis 1912) geschaffen. Der farbig gefasste und vergoldete Hochaltar prägt noch heute die Sichtachse des Domes. An Hochfesten werden hier neben dem Reginenschrein auch die Reliquienschreine der Heiligen Crispin und Chrispinian aus dem Domschatz zur Schau gestellt. Der heutige Altarraum zeigt sich in neuzeitlicher Ausstattung mit einem Sandsteinaltar des Kölner Bildhauers Elmar Hillebrand (1970) und einem bronzenen Ambo von Johannes Niemeier aus Rietberg (1999).



Triumphkreuz

Im Chorbogen zwischen Mittelschiff und Altarraum hängt das monumentale Triumphkreuz, eines der ältesten und bedeutendsten Ausstattungsstücke des Domes. Eine dendrochronologische Untersuchung ergab, dass es kurz nach 1181 entstanden ist. Es hat eine Höhe von 6,80 Meter und eine Breite von 4,20 Meter bei einer Corpus-Höhe von 3,85 Meter. Der Kopf der aus Eichenholz gefertigten Skulptur enthält Reliquien der Heiligen Crispin und Crispinian, den Nebenpatronen der Domkirche, sowie der heiligen Regina. Während die Christusfigur aufgrund einer früheren Restaurierung in starken Kontrasten erschienen war, wurde bei einer Maßnahme von 2002 auf eine weichere und natürlichere Farbgebung Wert gelegt.



Taufbecken

Neben dem Hauptportal Richtung Nordturm befindet sich die Taufkapelle mit dem Eingang zum Turm und zur Orgelempore. Hier steht das romanische Taufbecken (sog. Fünte), ein dreibeiniger Kessel aus Bronze aus der Zeit um 1225. Die Inschriften benennen Wilbernus (lat. Wilbrand) als Stifter und Gerhardus als Gießer. Sie ist Beleg für die hohe Kunst des mittelalterlichen Bronzegusses und wird noch heute bei Tauffeiern der Domgemeinde genutzt.



Apostelfiguren im Langhaus

An den Pfeilern im Mittelschiff befinden sich acht Apostelfiguren aus bemaltem Sandstein. Die überlebensgroßen Figuren waren ursprünglich im Chorumgang aufgestellt und entstammen der Werkstatt des Bildhauers Evert van Roden in Münster. Vom selben Künstler stammt auch die Madonna mit Kind im Rosenkranz am südöstlichen Vierungspfeiler des Chorraumes.



Kanzel

Die Rokkoko-Kanzel am rechten Pfeiler des Mittelschiffes ist der einzig erhaltene Teil der einst vollständigen barocken Ausstattung des Domes. Sie wurde 1751 von Johann Andreas Vogel aus Stuckmarmor geschaffen.



Kathedra, der Bischofssitz

Der heutige Bischofsstuhl im Osnabrücker Dom wurde Mitte der 1970er Jahre vom Kölner Bildhauer Prof. Elmar Hillebrand geschaffen. Sie ersetzte den Bischofsthron von Johann Balthasar Seling aus dem Jahr 1894. Die imposante Thronanlage entsprach nicht mehr dem Kirchen- und Leitungsverständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils und wurde infolgedessen bereits 1969 entfernt.

 

In die Rückenlehne des neuen Bischofsstuhls wurde das Wappen von Bischof Helmut Hermann Wittler eingeschnitten. Für Wittlers Nachfolger Ludwig Averkamp, Franz-Josef Bode und den neuen Bischof Dominicus Meier OSB wurden später Rückenkissen gefertigt, auf denen das jeweilige Bischofswappen eingearbeitet war. Das Wappen des neuen Bischofs im Sitzpolster wurde in der Paramentenwerkstatt im Kloster der Benediktinerinnen am Hasetor in Osnabrück gefertigt.